Föhnmauer

Befindet sich auf einer Seite von hohen Gebirgszügen ein Tiefdruckgebiet, dann entsteht parallel zum Gebirgskamm häufig eine Föhnmauer, die von der Leeseite sichtbar wird. Dabei handelt es sich um die meist sehr scharf ausgeprägte Grenze zwischen wolkenverhangenem Himmel und oft föhnigen bis wolkenarmen Himmel an der anderen. Entlang dieser Abbruchkante türmen sich die Wolkenberge der windzugewandten Bergseite hoch über den Gebirgskamm, um an der windabgewandten, der Leeseite, talwärts zu stürzen. Weil sich die wasserdampfgesättigte Wolkenluft beim Absinken aber sogleich zu erwärmen beginnt, lösen sich die Wolken auf und der zunehmend trockene Föhnwind rauscht unter starker Erwärmung zu Tal.

Alpenwanderer sollten eine Föhnmauer immer im Blick behalten. Ist die Oberkante glatt und stabil, bleibt es noch länger schön. Wird diese allerdings diffus und bekommt Fallstreifen, dann ist dies oft Anzeichen, daß der Föhn im Leebereich zusammenbricht und sich die Regenfront nähert.

Text und Fotos: Claudia Hinz

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