Orografische Wolken

Orografische Wolken entstehen bei einer stabilen Wetterlage, wenn wellenartigen Luftströmungen auf einen Berg oder ein Gebirge treffen. Dabei steigt die Luft auf und kühlt ab. Die kühlere Luft kann nicht mehr den gesamten Wasserdampf aufnehmen, wie im warmen Zustand. Der überschüssige Wasserdampf kondensiert in Form von flüssigen Wassertropfen aus der Luftmasse, und es bildet sich eine Wolke. Bei Einzelbergen entsteht auf oder über dem Gipfel oft ein “Wolkenhut”. Liegt allerdings ein größerer Gebirgskamm quer zur Strömungsrichtung, können sich im Luv der Erhebung auch dichte Schichtwolken bis hin zu Schauer- und Gewitterwolken bilden.

Auch die Bannerwolke ist eine orografische Wolke mit fahnenartiger Wolkenstruktur, welche sich an der windabgewandten Seite von isoliert stehenden, hochaufragenden Berggipfeln erstreckt. Hier liegt die Wolke also nicht über dem Gipfel, sondern ist wie ein Banner an der steilen Bergseite angeheftet. Die Luvseite des Berges ist dabei wolkenfrei. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts gab es keine befriedigende wissenschaftliche Erklärung für das Phänomen. Neuere Simulationen lassen inzwischen vermuten, dass die wahrscheinlichste Ursache eine erzwungene Hebung im aufsteigenden Ast eines Leewirbels ist.

Weiterführende Links zur wissenschaftlichen Erforschung der Bannerwolke:

Text: Claudia Hinz

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