Homogenitus
“homo” (lat. Mensch) und “genitus” (lat. entstanden aus)
Homogenitus beschreiben Wolken, die aus menschlichen Quellen, wie beispielsweise Kraftwerke entstehen. Diese werden als Cumulus homogenitus (Cu hogen) oder Stratus homogenitus (St hogen) klassifiziert.
Auch Kondensstreifen von Flugzeugen und Triebwerken gehören zum Wolkentyp Homogenitus. Sie entstehen durch den aus den Antrieben ausgestoßenem Wasserdampf (Oxidationswasser) und sonstigen kondensierbaren Abgasbestandteilen durch Kondensation, Resublimation infolge Abkühlung oder Unterdruck.
In der Regel wird ein Kondensstreifen eines Flugzeugs erst 10 Minuten nach seiner Entstehung als Kondensstreifen, also als Cirrus Homogenitus (Ci hogen) bezeichnet. Wenn sich der Kondensstreifen verändert und in Wolken übergeht, ändert sich die Klassifizierung von Homogenitus zu Homomutatus.
Die beobachtbare Zunahme der Häufigkeit und Ausbreitung von Kondensstreifen hängt mit dem starken Wachstum des Flugverkehrs zusammen. Allein in Deutschland hat sich die Zahl der Beförderungsflüge seit den 1980er Jahren verfünffacht. Bei über zwei Millionen Starts und Landungen pro Jah kommt es dementsprechend zur Entwicklung einer deutlich größeren Zahl an Kondensstreifen als vorher. Außerdem neigen moderne Turbinen-Triebwerke zu vermehrter Kondensstreifenbildung, ihre effizientere Verbrennung führt zu erhöhtem Wasserdampfausstoß und geringeren Abgastemperaturen. Die von Flugzeugen gebildeten Wolken und ihre Effekte werden wissenschaftlich untersucht, da sie die Sichtverhältnisse in der Atmosphäre verändern und oft zur Wolkenbildung beitragen.
Text und Fotos: Claudia Hinz
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