Flumen (Biberschwanz)

“flumen” (lat. Fluß)

Flumen ist ein flaches, langgestrecktes Band, welches an die Form eines Biberschwanzes erinnert und im Aufwindbereich einer starken Gewitterzelle (Cb flu) entsteht. Die Formation bildet sich durch Kondensation am Grenzbereich zwischen der in eine Gewitterzelle einströmenden Warmluft und ausströmender Kaltluft aus dem Hauptniederschlagsfeld. Es gilt somit als Einströmband (inflow band) und zeigt sich in auf Höhe des Kondensationsniveaus. Auf der Nordhalbkugel verläuft der Hauptteil des Biberschwanzes vom Gewitter weg leicht nach Ost abknickend. Vom Süden aus geblickt, erkennt man Flumen als langgestreckte „Wolkenzunge“, die in das Gewitter mündet. Auf Grund der zum Gewitter hinströmenden Warmluft kann der Eindruck entstehen, dass der Biberschwanz vom Gewitter regelrecht verschluckt wird.

Ein über längere Zeit bestehender, klarer und langgestreckter Biberschwanz kann einen starken und stabilen Aufwind und damit Tornadogefahr anzeigen. Die Auflösung ist hingegen ein deutliches Anzeichen dafür, dass sich der Aufwind abschwächt oder der Abwind im Hauptniederschlagsfeld signifikant stärker wird und somit eine Abschwächung der gesamten Gewitterzelle erfolgt.

Flumen sollte nicht mit Cauda verwechselt werden, der sich grundsätzlich tiefer und unterhalb des großräumigen Kondensationsniveaus befindet und an einer Wallcloud (Murus) anhaftet.

Text: Claudia Hinz

Cauda (Tail cloud) und Flumen (Biberschwanz) an einer Superzelle. Fotos: DerTobiSturmjagd/Pixabay

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