17.03.2024 – Ungewöhnlich ausgeprägte Kelvin-Helmholtz-Wellen über den Alpen

06.40 Uhr Webcam Breitenbergbahn, Allgäu

Kelvin-Helmholtz-Wellen sind im Gebirge nicht wirklich selten. Ein aufmerksamer Beobachter kann die Wirbel, die an Wolken aller Stockwerke, am häufigsten jedoch an Altocumulus entstehen können, mehrfach pro Monat beobachten. Sie entstehen nicht nur an Luftmassengrenzen, sondern überall, wo sich verschiedene Luftmassen allmählich vermischen. So sind sie manchmal auch in Seenebel über einer kalten Wasserfläche zu sehen oder bei Inversionswetterlagen auf einer tiefen liegenden Wolkendecke, welche die Kaltluft deckelt. Befindet sich darunter ein Kraftwerk o.ä., dann führt deren warmer Wasserdampf zu Instabilitäten und manchmal auch zu Kelvin-Helmholtz-Wellen. (Mehr zu Kelvin-Helmholtzwellen im Wolkenatlas unter “Fluctus”).

Die Ursache der Wolkenwirbel am 17. März dürfte eine Absinkinversion mit einer Obergrenze von etwa 3200 Metern Höhe gewesen sein, in welcher es eine leichte Temperaturzunahme, aber vor allem markante Feuchtesprünge und vermutlich auch Windscherungen gab. Nach der nachts zuvor abgezogenen Kaltfront des Skandinavientiefs Gabriele schob sich von der iberischen Halbinsel her das Hoch MARKUS nach Deutschland. In den Tälern bildete sich stellenweise Nebel. Zum Zeitpunkt der Helmholtzwellen lag sein Kern mit 1026 hPa über Westösterreich.

Auf den Alpenwebcams (foto-webcam.eu und www.panomax.com) kann man die Entwicklung der Wellen, die sich an nahezu parallelen Altocumulus-Wolkenbändern bilden, wunderschön verfolgen. Sie entstanden zum Sonnenaufgang um 06.30 Uhr und hielten bis 07.10 Uhr an. Zu sehen waren sie etwa auf einer Linie Zugspitzregion-Innsbruck über das Allgäu bis in die Appenzeller Alpen in der Ostschweiz auf etwa 120 km Länge.

Nachfolgend die besten Fotos der Webcams

Quellen: foto-webcam.eu und www.panomax.com