Asperitaswolken
Asperitas ist eine hauptsächlich an Stratocumulus und Altocumulus auftretende Sonderform und sieht von unten betrachtet aus, wie eine aufgeraute wellige Meeresoberfläche. Diese visuell sehr eindrucksvolle Wolkenart wurde erst 2017 zum internationalen Wolkenatlas hinzugefügt.
Da die Entstehung von Asperitas noch nicht gänzlich geklärt ist, habe ich zahlreiche eigene Beobachtungen ausgewertet und nach Gemeinsamkeiten gesucht. Häufig treten sie gemeinsam mit Föhn auf und es gibt in der jeweiligen Wolkenhöhe größere Temperaturunterschiede oder markante Feuchtesprünge, welche die (Vermischungs-)wellen verursachen. Zudem führte bei allen ausgewerteten Asperitas-Fällen der Jetstream genau über das Beobachtungsgebiet. Das schmale Starkwindband, das in der oberen Troposphäre oder unteren Stratosphäre auftritt, umspannt die mittleren Breiten unserer Atmosphäre. Der wellenförmig wehende Höhenwind weist oft Windgeschwindigkeiten von mehr als 100km/h auf, in Extremfällen sogar bis 500km/h. Diese Höhenströmung entsteht aufgrund großer horizontaler Temperatur- und der dadurch entstehenden Dichte- und Druckunterschiede, welche durch die starken Höhenwinde ausgeglichen werden. Hindernisse wie zum Beispiel Berge stören das komplexe Wechselspiel aus Strömung, Druck und Windstärke und erzeugen Wellen.
Insofern sind Asperitas vor allem im Gebirge nicht wirklich selten und sind oft an Wolkenaufzug bei oder nach Föhn zu beobachten.
Text: Claudia Hinz, Fotos: Claudia und Wolfgang Hinz