Rotorwolken

Bei Föhn entstehen in der Luftströmung auf der dem Wind abgewandten Seite von Bergen (Lee) Schwerewellen. Auf den Wellenbergen entstehen oft die linsenförmigen Föhnwolken, unterhalb der Wellenkämme formieren sich walzenförmig rotierende turbulente Luftströmungen, die so genannten Rotoren. Diese stehenden Wirbel mit waagrechter Rotationsachse sind mit starken Turbulenzen durchsetzt und stellen vor allem für den Kleinflugverkehr eine große Gefahr dar. Die kräftigsten Rotoren entstehen häufig unterhalb der ersten Welle direkt am Leeabhang des Berges. Oft bleibt der Rotorbereich unsichtbar, nur wenn genügend Feuchtigkeit vorhanden ist, bilden sich cumulusartige, oft wie eine Perlenkette angeordnete rotierende Wolken und machen den turbulenten Bereich sichtbar. Seltener machen sich die Turbulenzen durch verwirbelnde lenticulare Strato- oder Altocumuli bemerkbar, wie in diesem Video zu sehen.

Nach 20 Jahren Beobachtung auf verschiedenen Bergen würde ich die Rotorenwolken trotz häufigen Föhn als sehr selten einstufen. Sie treten nicht immer zusammen mit Lenticulariswolken auf und sind hauptsächlich an der dynamisch rotierenden Bewegung erkennbar, die man nur schwer auf einem Foto festhalten kann.

Text und Fotos: Claudia Hinz

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Rotorwolken am am 22.10.2018 auf dem Fichtelberg im Erzgebirge. Video: Claudia Hinz

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