Jetwolken
Jetwolken sind oft schnell veränderliche Wolken, die durch den darüber verlaufenden Jetstream auseinander gerissen werden und dadurch verdreht, faserig oder zerfranst wirken, so daß sie kaum noch eindeutig einer Wolkengattung zugeordnet werden können.
Das schmale, aber sehr starke Windband (Jet) folgt im Maximum wellenförmig der Tropopause (in unseren Breiten in etwa 8 bis 12 km Höhe) und erzeugt Schwerewellen mit großen Amplituden, die durch orografische Prozesse (wie Föhnverstärkung, Kopplung mit Gebirgswellen oder Turbulenzen durch Scherwinde) die oft föhnigen Wolken (Lenticularis) stark deformiert. Oft machen die Wolken auch die Schwerewellen selbst sichtbar und folgen fransig oder zerrissen deren Verlauf. Besonders im Herbst und Winter ist der Jet bei uns oft kräftig und formt diese typischen ausgefransten oder welligen Altocumulus- oder Cirrusfelder. Ein besonderer Vertreter von Jetwolken ist Asperitas, der mit seinen verschiedenen Formen ebenfalls die atmosphärischen Wellen und Turbulenzen sichtbar macht und sowohl als stark wellige Wolkenschicht als auch als zerrissene Einzelwolken auftreten kann.
Jetwolken markieren oft die Grenze zwischen trockener, absinkender Föhnluft und feuchter, aufsteigender Luft. Oft treten sie auch bei einer sich auflösenden Inversion auf, wenn sich die vorher gedeckelte kalte, feuchte Luft wieder ausbreiten kann und der föhnige Einfluss darüber nachlässt.
Text und Fotos: Claudia Hinz








