Meltemi – Warum ist Griechenland ein beliebtes Ziel für den Sommerurlaub?

Im Mittelmeerraum gibt es eine Vielzahl verschiedener Winde, die regelmäßig in bestimmten Regionen wehen und dort eigene Namen haben. Seit zwei Wochen wissen wir alle, was der Mistral ist. Heute lernen wir einen weiteren kennen, den Meltemi. Auch als Etesien bekannt weht er vor allem in den Sommermonaten über der Ägäis und dem Osten Griechenlands. Er resultiert aus einem Hochdruckgebiet über der Balkanhalbinsel, um das die Luft im Uhrzeigersinn strömt und einem (thermischen) Tiefdruckgebiet über der Türkei, das gegen den Uhrzeigersinn umströmt wird. Somit führt er trockene Luft aus der kontinentalen Region westlich des Schwarzen Meers nach Süden und bringt dort sonniges Wetter. Aufgrund der klimatologischen Luftdruckverteilung im Mittelmeerraum ist der Meltemi im Sommerhalbjahr der absolut vorherrschende Wind in der Ägäis. Das damit verbundene freundliche Wetter macht die Region bei Touristen beliebt, sodass die Inseln der Ägäis sich hoher Besucherzahlen erfreuen. Weil der Wind über das im Vergleich zur aufgeheizten Landmasse kühlere Meer streicht, ist es nicht ganz so heiß wie auf dem Festland. Seglerinnen und Segler schätzen den beständigen Wind wegen der anhaltend günstigen Wetterbedingungen, wenngleich er wie die meisten Winde v.a. für Segelboote nicht ganz ungefährlich ist. Im Winterhalbjahr liegen Griechenland und die Ägäis oft im Einflussbereich der Polarfrontzone, sodass immer wieder Tiefdruckgebiete das Wetter bestimmen. Sie lösen den Meltemi ab und gestalten das Wetter wesentlich wechselhafter, als es im Sommer ist. Als sicher gilt jedoch: Mit dem nächsten Sommer hält der Meltemi erneut Einzug.

Text: Felix Herz
Bilder: Emma Tubbe