Fata Morgana – Gibt es das wirklich?

Fliegender Holländer und Fata Morgana, echt oder doch alles nur Einbildung? Das versuchen wir in unserem heutigen Post aufzuklären, denn anscheinend fliegende Schiffe und die Oase in der Wüste haben eines gemeinsam: es handelt sich dabei um Luftspiegelungen, die durch eine besondere Schichtung der Atmosphäre zustande kommen. Um diese Phänomene zu verstehen, ist es hilfreich sich Sonnenlicht als Strahlen vorzustellen, die auf die Erde treffen. Wenn diese Strahlen von einem Medium in ein anderes Medium (zum Beispiel von Luft nach Wasser) übergehen, werden sie gebrochen und ihr geradliniger Verlauf ändert sich. Wie genau, ist abhängig von den Brechungsindizes der einzelnen Medien. Mit diesem Bild im Kopf stellen wir uns jetzt die Atmosphäre als Packung von Luftschichten vor, wie eine Zwiebel. Jede Schicht hat dabei einen anderen Brechungsindex. Das liegt daran, dass der Brechungsindex von Luft dichteabhängig und damit auch druck- und temperaturabhängig ist. An heißen, sonnigen Tagen kommt es dann zum Beispiel über einer Straße zu einer sehr starken Erwärmung der untersten Luftschicht. Mit der Höhe nimmt die Temperatur dann aber stark ab. Mit diesem Temperaturverlauf sehen wir dann in der Ferne “Pfützen” auf der Straße. Allerdings sind diese “Pfützen” tatsächlich eine Spiegelung, wir sehen also den Himmel. Je nach Temperaturprofil sind unterschiedliche Phänomene möglich. Über dem Meer ist es dann möglich Schiffe, die eigentlich hinter dem Horizont sind, über dem Wasser zu sehen. Manchmal sogar auf dem Kopf. Was waren eure beindrucksenden Luftspiegelungen?

Text: Johannes Röttenbacher
Bild: Olaf Börner