Tagung “Sachsens Weg im Klimawandel” am 5.9.2023

Tagung „Sachsens Weg im Klimawandel“ und Ehrung von Werner Sommer mit der Reinhard-Süring-Plakette der DMG e.V.

Der Freistaat Sachsen hat sich schon früh mit den Fragen des Klimawandels nicht nur in seiner zuständigen Behörde, dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) sowie seinen Vorgängereinrichtungen auseinandergesetzt. Der Dreiklang von Klimawandel (Diagnose und Projektion), Klimafolgen und –anpassung sowie Klimaschutz war Grundlage für eine wissenschaftlich fundierte Herangehensweise an die große fachliche und politische Herausforderung. So war es an der Zeit, einmal Bilanz zu ziehen und einen Ausblick zu wagen. Aus diesem Grund veranstalteten die DMG-Sektion Mitteldeutschland und die Professur für Meteorologie an der TU Dresden am 05.09.2023 die Tagung „Sachsens Weg im Klimawandel“. Die Veranstaltung bot den etwa 80 Gästen aus unterschiedlichen Blickwinkeln dazu Erkenntnisse, denn das Vortragsprogramm umfasste folgende Beiträge, die nach einem vom Staatsekretär im Sächsischen Staatministerium für Energie, Klima, Umwelt und Landwirtschaft, Dr. Gerd Lippold, vorgetragenen Grußwort des Staatsministers Wolfram Günther präsentiert und diskutiert wurden:

  • Sachsen im Klimawandel – eine fachliche Einordnung: Dr. Johannes Franke (LfULG)
  • Der Umgang mit Wasser – eine Herausforderung: Dr. Uwe Müller (LfULG)
  • Klimawandel in Deutschland – eine Herausforderung für uns und unsere Nachkommen: Tobias Fuchs (DWD)
  • Das Projekt ICOS: Prof. Matthias Mauder (TU Dresden)

Die Arbeiten zum Thema Klima sind in Sachsen aber auch im Zusammenwirken mit anderen Bundesländern und der Bundesebene eng mit dem Wirken von Werner Sommer verbunden. Er zeichnet sich bei diesem komplexen Thema durch Weitsicht und Beharrungsvermögen bis zum heutigen Tag aus. Aus diesem Grund kam aus der Mitgliedschaft der DMG e.V. der Gedanke, Werner Sommer im Rahmen der Tagung die Reinhard-Süring-Plakette der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft e. V. zu verleihen. Der Vorstand der Sektion Mitteldeutschland griff den Gedanken auf und entsprechend der Regularien wurde die Auszeichnung zugesprochen und im Rahmen der Veranstaltung durch den Vorsitzenden der Sektion Prof. Johannes Quaas verliehen. Laudator war der frühere Vorgesetzte Werner Sommers, Dr. Hartmut Schwarze, der den beruflichen Weg des Geehrten über weite Strecken begleitet hat. Neben Plakette und Urkunde schenkte der Kreis der Organisatoren (es waren leider nur Männer) der Tagung ein Bild, das eine Vielzahl optischer Erscheinungen zeigt und von unserem Mitglied Claudia Hinz auf Sachsens höchster Erhebung fotografiert wurde.
Werner Sommer – von Hause aus Geograph – hat in seiner mehr als 25jährigen Tätigkeit in verschiedenen Funktionen der sächsischen Landesumweltverwaltung – aktuell als Abteilungsleiter Klima-Luft-Lärm-Strahlen – maßgeblich Arbeiten des Freistaates Sachsen gefördert, initiiert und ermöglicht, die dazu führten, die Erkenntnisse zum anthropogenen Klimawandel auf regionaler und Bundesländerebene auszuwerten, zu veröffentlichen und in Klimaschutz- und -anpassungsstrategien als Basisinformation einfließen zu lassen.
Werner Sommer ist damit im besten Sinne wissenschaftsorganisatorisch tätig geworden und hat mittels seiner koordinierenden Funktionen dafür gesorgt, dass der Freistaat Sachsen im Konzert der deutschen Bundesländer in diesen Fragen eine führende Rolle einnimmt. Er konnte in diesem Sinne über seine Arbeit in Bund-Länder-Gremien auch bundesweit und darüber hinaus wirken, denn er erkannte frühzeitig die Bedeutung des Klimawandels über alle räumlichen Skalenebenen hinweg und unterstütze so auch die gemeinsame institutionelle und projektbezogene Arbeit mit den zuständigen Stellen sowohl im Bund und in den Bundesländer als auch im benachbarten europäischen Ausland. In diesem Sinn hat er erkannt, welche fachlichen Potenziale in den unterschiedlichen Institutionen des Forschungs- sowie Hochschul- und Universitätsbereiches aber auch des behördlichen Umfeldes auf allen Zuständigkeitsebenen und der Wirtschaft sowie der Zivilgesellschaft vorhanden sind und sorgt für, dass diese Potenziale fruchtbringend verknüpft werden. Nicht zuletzt ist es seiner organisatorischen Brillanz zu verdanken, dass maßgebliche Schritte in der regionalen Klimamodellierung entstanden sind, deren wissenschaftlicher Wert schon vor Jahren mittels der Ehrung von Wilfried Küchler und Dr. Wolfgang Enke mit dem Kurt-Schwabe-Preis der Sächsischen Akademie der Wissenschaften dokumentiert wurde. Werner Sommers eindrucksvolle Moderationsfähigkeit, die neben enormer fachlicher und organisatorischer Kompetenz in hervorragender Weise durch kollegiale Zuverlässigkeit, Hartnäckigkeit, Empathie, pädagogisches Feingefühl und Warmherzigkeit ergänzt wird, ermöglicht ihm stets eine zielgruppengerechte Bündelung der faktenbasierten Ergebnisse, um den verschiedenen Empfängerinnen und Empfängern seiner Botschaften zu Erkenntnisgewinn zu verhelfen, so dass seine Botschaften widerhallten und beispielsweise in der Land- und Forstwirtschaft aber auch in der Bildung und nicht zuletzt im politischen Umfeld – über nahezu das gesamte Farbspektrum hinweg – dazu führten, dass vielen Menschen jeder gesellschaftlichen Ebene die Anpassungsnotwendigkeit des menschlichen Handelns an den Klimawandel bewusst wurde und das Handeln zunehmend danach ausgerichtet wird. Damit hat sich Werner Sommer wissenschaftlich und organisatorisch um die Förderung der Meteorologie verdient gemacht.
Wir freuen uns neben der Aufnahme in die Liste der mit der Reinhard-Süring-Plakette geehrten Persönlichkeiten, Werner Sommer aus als neues Mitglied der DMG begrüßen zu können


Falk Böttcher
Johannes Quaas