HALO-AC3

Heute wollen wir euch eine weitere Messkampagne vorstellen.
Von dem Forschungsflugzeug HALO haben wir euch vor einiger Zeit schonmal berichtet (15.10.2021 & 05.11.2021). Damals im Zusammenhang mit der Messkampagne CIRRUS-HL.
Diesmal war HALO nicht alleine unterwegs und hatte auch ein paar andere Geräte an Bord, aber eins nach dem anderen.
Erstmal zum Kampagnen Namen HALO-(AC)³. Der erste Teil ist ziemlich selbsterklärend, beim zweiten Teil (AC)³ handelt sich um ein Verbundprojekt der @unileipzig, der @uni_bremen, der @uni_koeln, dem @awiexpedition und dem TROPOS (Leibnitz Institut für Troposphärenforschung @leibnizgemeinschaft).
(AC)³ steht hierbei für Arctic Amplification: Climate Relevant Atmospheric and Surface Processes, and Feedback Mechanisms.
Das Projekt beschäftigt sich also mit der Arktischen Verstärkung und den dafür relevanten atmosphärischen und bodennahen Prozessen.
Zu diesen Prozessen gehören unter anderem auch Warmlufteinbrüche in sowie Kaltluftausbrüche aus der Arktis.
Wie der Name schon sagt werden hier warme bzw. kalte Luftmassen zwischen der Arktis und den mittleren Breiten ausgetauscht.
Dies geschieht besonders häufig über die Fram Straße zwischen Spitzbergen und Grönland.
Dort befindet sich im März, wenn das Meereis seine maximale Ausdehnung erreicht, auch meist die Meereiskante. (Das AC3 Projekt haben wir euch am 23.07.2021 schon einmal vorgestellt.)
Um nun zu verstehen wie sich die Luftmassen auf ihrem Weg in oder aus der Arktis verändern, wurden Messflüge mit dem vom DLR betriebenen Forschungsflugzeug HALO und den beiden Polarfliegern Polar 5 und Polar 6 vom Alfred-Wegener-Institut unternommen.
HALO war hierbei in Kiruna im nördlichen Schweden stationiert, während die Polarflieger von Spitzbergen aus starteten.
Aufgrund der großen Reichweite von HALO konnten so koordinierte Messflüge zusammen mit den Polarfliegern in der FRAM Straße und darüber hinaus geflogen werden.
HALO war diesmal “nur” mit Fernerkundungsmessgeräten ausgestattet. Unter anderem waren ein Radar, Mikrowellenradiometer, ein Lidar, einige spektrale Kameras und Strahlungssensoren an Bord.
Zudem haben wir auch noch über 300 Dropsonden gestartet.
Das sind Messgeräte, die ähnlich wie Radiosonden vertikale Profile der Temperatur, Feuchte und Windgeschwindigkeit messen.
Insgesamt wurden in dieser Konfiguration 18 Messflüge absolviert, wobei jeder Flug zwischen sieben und neun Stunden gedauert hat.
Neben einem starken Warmlufteinbruch gleich zu Beginn der Kampagne, wurden auch einige Kaltluftausbrüche und sogar ein Polar Low vermessen.
Was ein Polar Low ist, erzählen wir euch ein anderes Mal.
Tatsächlich ist es bei Messkampagnen immer etwas Glück, ob man die Phänomene, die man untersuchen möchte, auch zu Gesicht bekommt.
Bei HALO-(AC)³ kann man aber auf jeden Fall von einer durchweg erfolgreichen Kampagne sprechen, die gehalten hat, was sie versprochen hat.
Zumindest an den Daten liegt es nun nicht mehr.
Als nächstes steht nun die Auswertung und Interpretation der vielen Messungen an.

Text & Foto: Johannes Röttenberger