Sonnenscheindauer – Woher wissen wir, wie lange die Sonne geschienen hat?
Oder: Die Glaskugel – des Meteorologen Lieblingsinstrument?
Wettervorhersage ist ein Blick in die Glaskugel? Das mag einem manchmal tatsächlich so vorkommen. Aber wusstet ihr, dass die Glaskugel tatsächlich ihren Platz in der Meteorologie hat? Mit ihrer Hilfe kann man nämlich die Sonnenscheindauer messen. Dazu wird ein Papierstreifen in eine Haltevorrichtung gelegt, die um die Glaskugel angebracht ist. Fällt nun Sonnenlicht in die Glaskugel, agiert sie als Linse, bündelt das Licht und konzentriert es auf einen kleinen Punkt auf dem Papierstreifen. Dort wird es so warm, dass ein kleines Loch in das Papier gebrannt wird. Wandert die Sonne im Laufe des Tages über den Himmel, bescheint sie die Kugel immer in einem anderen Winkel und damit wandert auch der Punkt, an dem potentiell ein Brandloch entsteht. Am Ende des Tages wird der Streifen herausgenommen und untersucht: Gibt es ein Brandloch, hat zu der Zeit die Sonne geschienen, ist das Papier intakt, war die Sonne von Wolken verdeckt. Natürlich gibt es auch moderne, elektronische Methoden, die Sonnenscheindauer zu ermitteln. Zum Beispiel gibt es Messgeräte, bei denen durch einen schmalen Spalt das Sonnenlicht auf eine Fotozelle fällt. Ab einer bestimmten Energiemenge detektiert das Gerät Sonnenschein, ist die einfallende Energie zu gering, ist die Sonne von Wolken verdeckt. Andere Messgeräte vergleichen z.B. die Temperatur zweier Metallstücke, von denen eins abgeschattet und das andere dem Himmel ausgesetzt ist. Scheint die Sonne, erwärmt sich das eine Metallelement stark, während das abgeschattete seine Temperatur behält.
Text: Felix Herz
Bilder: Michael Thomas