Cavum (Fallstreifenloch oder Hole punch cloud)

“Cavum” (lat. Höhlung, Loch)

Cavum (auch Fallstreifenloch oder Hole punch cloud) bezeichnet ein Wolkenloch in einer Altocumulusschicht (Ac cav) , seltener auch in Cirrocumulus (Cc cav) oder Stratocumulus (Sc cav). Oft sind in der Mitte des Wolkenlochs hängende, zerfranste Wolken oder Fallstreifen (vir) zu sehen. Diese Wolkenformation ist nicht nur sehr selten, sondern bis heute auch nicht vollständig erforscht.

Am häufigsten sind Flugzeuge für solche Wolkenlöcher verantwortlich. Wenn sie beim Starten oder Landen durch eine dünne Wolkendecke fliegen, bewirken sie um sich herum eine Vereisung, die dann ein Ab”regnen” innerhalb eines solchen Loches erzeugt. 

Oft treten solche Löcher sehr großflächig auf und sind selbst auf Satellitenbildern erkennbar. Wahrscheinlich ist, dass aus einer höher liegenden markant feuchteren Luftschicht Eiskristalle auf eine tiefere dünne Wolkenschicht fallen. Dann können sich die Wassertröpfchen der Wolken an den Eiskristallen anlagern und die Wolkenschicht löst sich an dieser Stelle auf. Die immer schwerer werdenden Eiskristalle fallen schließlich in der Mitte des entstandenen Lochs aus und verdunsten auf dem Weg nach unten. Für den Beobachter werden diese als Fallstreifen (Virga) sichtbar. Häufig sind darin auch Haloerscheinungen zu sehen, die durch Lichtbrechung an den fallenden Eiskristallen entstehen.

Text: Claudia Hinz

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