Joachim Küttner (1909-2011)

Joachim Küttner (1909-2011) war begeisterter Segelflieger und ist u.a. bekannt für seine Forschung zu atmosphärischen Wellen im Lee von Gebirgen. Ursprünglich war er promovierter Rechtswissenschaftler aus Breslau, machte später jedoch seine Leidenschaft, das Segelfliegen, in Verbindung mit Meteorologie zum Beruf. Küttner entdeckte im Lee des Riesengebirges atmosphärische Wellen, mit deren Hilfe er per Segelflugzeug deutlich größere Höhen erreichen konnte als im bis dato bekannten Hangaufwind. Das neue Phänomen wurde im Rahmen eines Segelflugwettbewerbs von weiteren Piloten dokumentiert und Küttner wertete die gesammelten Messungen im Rahmen seiner meteorologischen Dissertation aus. Während des zweiten Weltkriegs arbeitete Küttner unter anderem als Testpilot und Ingenieur bei Firmen wie Messerschmidt, Dornier und Zeppelin. Später leitete er das Meteorologische Observatorium auf der Zugspitze. In den 1950er Jahren wandte er sich wieder der Erforschung der Atmosphäre bei Gebirgsüberströmungen mit (Segel-)Flugzeugen zu, diesmal in der Sierra Nevada in den USA. Danach arbeitete er bei der @NASA, wo er daran beteiligt war, den ersten Menschen ins All zu befördern, kehrte Ende der 1960er Jahre aber wieder zur Atmosphärenphysik zurück, u.a. als Direktor für Advanced Research Projects bei @NOAA (Wetter- und Ozeanographiebehörde der USA) in Boulder. Er blieb bis ins hohe Alter wissenschaftlich aktiv. 

Text: Almut Alexa, inspiriert von Hans Volkerts Nachruf auf Joachim Küttner in den DMG-Mitteilungen 02/2011, https://elib.dlr.de/129377/1/2011-hv-Nachruf-JPK-DMGMitt.pdf
Bildquelle: https://www.soaringmuseum.org/hof_more.php?id=57, Copyright © 2023 National Soaring Museum