Rekord – Schnee
Es schneit, es schneit! Kommt alle aus dem Haus! Das Lied weckt Erinnerungen an weiße Flocken vor dem Fenster. Endlich Schnee! Heute wollen wir euch zu diesem wohl spaßigstem Niederschlag ein paar Extremrekorde präsentieren.
Doch zuerst ein paar technische Hintergrundinformationen. Wir werden von Gesamtschneehöhe und von Neuschneehöhe sprechen. Die Neuschneehöhe ist dabei die Höhe, die zwischen zwei Messungen (meist am Morgen) auf einem freigeräumten Holzbrett gemessen werden. Die Gesamtschneehöhe ist dann die Höhe einer Schneedecke vom Boden bis zur Oberfläche.
Nun zu den Rekorden! In Deutschland ist die Zugspitze unangefochtener Schneespitzenreiter. Der derzeitige Rekord liegt bei 7,80 Meter Gesamtschneehöhe. Die höchste Neuschneehöhe innerhalb von 24 Stunden gab es am 24. März 2004 mit 1,5 Metern ebenfalls auf der Zugspitze.
Wenn wir unseren Blick nun auf Europa ausweiten, wird es noch extremer. Laut den derzeitig verfügbaren Messungen sind die Alpen weiterhin Spitzenreiter. Am 09. Mai 1944 meldete die auf 3100 Meter gelegene Wetterstation Hohen Tauern eine Gesamtschneehöhe von 11,90 Meter.
Weltweit gibt es drei sehr schneereiche Gebiete in denen vereinzelte Messungen vorliegen. In den neuseeländischen Alpen, die unvermittelt fast 4000 Meter aus dem Pazifik aufragen, verzeichnen die Gletscherfelder des Mount Tasman geschätzte 100 Meter Neuschnee im Jahr. Etwas belastbarer wird es am Mount Rainer im Nordwesten der USA. Hier wurden zwischen Februar 1971 und Februar 1972 31,1 Meter Neuschnee gemessen.
In den über 3000 Meter hohen japanischen Alpen an der Westseite der japanischen Hauptinsel Honshu kommen im Jahr sagenhafte 30 bis 38 Meter Neuschnee zusammen. Sagenhaft auch deshalb weil es hier keine Messstationen gibt, da die Gebiete durch die Schneemassen unbewohnbar sind. In Sukayu Onsen auf 890 Meter Höhe werden jährlich 17,9 Meter Neuschnee gemessen und die höchste jemals gemessene Schneedecke war 11,82 Meter hoch.
Text: Johannes Röttenbacher
Bild: Jana Ulrich