Superzelle

Weiter geht’s mit gewittrigen Themen. Heute die Superzelle!
Von manchen als eines der schönsten atmosphärischen Phänomene bezeichnet, bedeutet sie doch meist heftigen Niederschlag mit großem Hagel und starken Windböen.
Doch wie entsteht eine Superzelle und was sind ihre Merkmale?

Neben einer instabilen atmosphärischen Schichtung ist auch eine starke Windscherung Voraussetzung für die Entstehung eine Superzelle. Windscherung beschreibt hierbei die Änderung der Windgeschwindigkeit und der Windrichtung mit der Höhe.
Das heißt, eine Superzelle ist ein Austauschprozess von warmer, feuchter bodennaher Luft mit kälterer Luft weiter oben in der Troposphäre. Der warme Aufwind rotiert hierbei sehr stark um eine vertikale Achse und ist so klar von den kalten Abwindbereichen getrennt.
Wegen ihrer Rotation werden Superzellen auch Mesozyklone genannt. Also quasi Tiefdruckgebiete auf einer kleineren Skala. Durch diese Rotation kann es bei Superzellen auch zu Tornados kommen. Denn wenn der Aufwind rotiert, kann sich diese Rotation bis zum Boden fortsetzen und mit kleiner werdendem Radius beschleunigen.
In den kalten Abwindbereichen entstehen meist sehr starke Winde, vor allem dann, wenn die bodennahe Luft trocken ist und der erste Niederschlag verdunstet und die umgebende Luft damit noch weiter abkühlt bevor er dann den Boden erreicht.
Ähnlich wie ein Tiefdruckgebiet kann sich auch bei einer Superzelle eine Art Front ausbilden, welche durch eine Linie von Haufenwolken gekennzeichnet ist.

Text: Johannes Röttenbacher
Bilder: Emma Tubbe