Satelliten – Wer beobachtet uns aus dem All? 

Wettersatelliten umkreisen die Erde und werfen ständig ihre wachsamen Augen auf sie. Sie beobachten die Erde, vor allem die Atmosphäre, und sammeln jeden Tag enorm viele Daten. Durch Satellitenmessungen gibt es seit etwa 60 Jahren große Fortschritte in vielen Bereichen der Meteorologie. Grundsätzlich wird zwischen zwei Satellitenumlaufbahnen unterschieden. Sogenannte geostationäre Satelliten umrunden die Erde in 24 Stunden, also genau so lange, wie sie für eine Umdrehung um sich selbst braucht. Daher liefern geostationäre Satelliten Bilder vom immer gleichen Ort. Damit sie ihre Umlaufbahn halten können, müssen sie ca. 36.000 km von der Erde entfernt sein und über dem Äquator stehen. Die Bilder, die sie aufnehmen, sind daher mit ca. 1 bis 5 km recht grob aufgelöst und umfassen den Bereich von den Tropen bis in die subpolaren Breiten. Die Polargebiete werden nicht abgebildet. Sehr viel niedriger können polarumlaufende Satelliten fliegen. In einer Höhe zwischen ca. 300 und 1300 km umkreisen sie die Erde deutlich schneller und sammeln ihre Daten dabei immer von einem anderen Bereich der Erdkugel – inklusive der Polargebiete. Dank ihres deutlich niedrigeren Orbits messen sie mit einer höheren Auflösung als geostationäre Satelliten, je nach Phänomen nur wenige Meter. Wettersatelliten fotografieren die Erde nicht einfach mit einer Kamera, also im Wellenlängenbereich des sichtbaren Lichts. Stattdessen sammeln sie mit ihrer hochkomplexen Messtechnik in ganz vielen Spektralbereichen und erfassen so z.B. auch die Oberflächentemperatur durch Infrarotstrahlung. Wie genau sie das machen und was man aus ihren Messungen alles lernen kann, erklären wir euch in den kommenden Wochen.

Text: Felix Herz
Bilder: Michael Thomas