Blutschnee – Ist das gefährlich?
Roter Schnee oder auch Blutschnee klingt zunächst gefährlich, ist jedoch eine relativ harmlose aber auch faszinierende meteorologische Erscheinung und unser heutiges Thema. Wie der Name schon verrät, tritt bei diesem Phänomen eine rötliche Verfärbung des Schnees auf. Der Grund dafür sind kleine mineralhaltige Wüstenstaubpartikel, die dem Schnee eine rötliche Verfärbung verleihen. Diese mikroskopisch kleinen und feinen Staubpartikel müssen zunächst von starken Wüstenwinden in die höheren Schichten der Atmosphäre aufgenommen werden und können dann von der Luftströmung über weite Entfernungen bis in schneereiche Gebiete transportiert werden. Wie beispielsweise der Saharastaub zu uns nach Mitteleuropa gelangt, haben wir euch vor ein paar Wochen erklärt. Der entscheidende Faktor für die Entstehung von Blutschnee liegt in der Interaktion dieser feinen Staubaerosole mit dem Wasserdampf in der Luft. Wenn diese Partikel in die kälteren Luftschichten gelangen, kondensiert Wasser um sie herum, und es bilden sich Kristallisationskeime an denen die zunächst flüssigen Wassertröpfchen festfrieren. Fallen diese mineralhaltigen Eiskristalle als Schnee herab, lagern sich die rötlichen Wüstenstaubpartikel auf der Schneedecke ab und verfärben diese damit rot. Die Intensität der rötlichen Färbung kann dabei variieren, abhängig von der Menge und Art der mitgeführten Staubpartikel. Blutschnee hat auch ökologische Auswirkungen. Die mineralhaltigen Staubpartikel können auf den Schnee einwirken und die Schmelzrate beeinflussen aber auch dem Boden Mineralstoffe hinzuführen. Darüber hinaus kann die rötliche Färbung des Schnees Einfluss auf das reflektierte Sonnenlicht haben, was lokale Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt haben kann. Habt ihr auch schonmal roten Schnee beobachten können? Oder wurde sogar schonmal euer Lieblings Skigebiet in eine rote Marslandschaft verwandelt?
Text: Matteo Urzi
Bilder: Emma Tubbe