Q-Gruppe – Wie funktioniert die Höhenbestimmung im Flugzeug? 

Anfang Mai haben wir erklärt, dass der Druck mit der Höhe abnimmt. Diesen Effekt macht man sich zunutze, um in Flugzeugen die Höhe zu bestimmen. Ein an Bord gemessener Druck kann in eine Höhe über einem Referenzdruck umgerechnet werden. Es werden hauptsächlich drei Referenzdrücke verwendet: 1) Druck auf Bodenniveau, QFE genannt. Damit zeigt der Höhenmesser (Altimeter) im Flugzeug die Höhe über dem Boden an, i.d.R. einem Flugplatz. So weiß eine Pilotin, wie hoch sie über der Landebahn ist. 2) Druck auf Meeresniveau, QNH genannt. Damit zeigt das Altimeter die Höhe über MSL (= Mean Sea Level = Normalnull) an. So weiß ein Pilot z.B., wie hoch er gegenüber umliegenden Hindernissen ist. Da die meisten Flugplätze oberhalb des Meeresniveaus liegen, muss der gemessene Druck erst umgerechnet werden, um das QNH zu bestimmen. Dies geschieht mit festen Werten der sogenannten ICAO-Standardatmosphäre. Auch die Höhe des Flugzeugs wird mit der Standardatmosphäre berechnet. Weicht die tatsächliche Atmosphäre davon ab, ist die angezeigte Flughöhe nicht ganz exakt. Zeigt das Altimeter z.B. 1000 m, aber die tatsächliche Atmosphäre ist 10 Grad kälter als die Standardatmosphäre, so ist das Flugzeug tatsächlich nur 960 m hoch. Das kann gefährlich werden, wenn Berge mit wenig Abstand überflogen werden. QFE und QNH gehören zu den sogenannten Q-Gruppen. 3) Der feste Wert von 1013 hPa. Damit zeigt das Altimeter Flight Level (FL) an, angegeben in Hektofuß. FL100 sind also 10 000 Fuß über 1013 hPa. In größerer Höhe fliegen alle Flugzeuge nach FL und ermitteln ihre Höhe somit nach dem gleichen Referenzdruck. Interessanterweise wird damit allen Flugzeugen eine falsche Höhe angezeigt. Der Fehler ist jedoch überall gleich, sodass nur so Kollisionen sicher vermieden werden können. Wenn z.B. ein Flugzeug auf FL100 und ein anderes auf FL105 fliegt, werden die beiden sich nie kreuzen.

✍: Felix Herz, Almut Alexa & Michael Thomas