Eisblume – Eine vom Aussterben bedrohte Art?
Eisblumen an den Fenstern kennen die meisten von uns wahrscheinlich allenfalls aus Erzählungen von früher. Heutzutage treten sie in unseren Wohnungen kaum noch auf. Aber warum?
Sie entstehen oft nachts, wenn es draußen kalt wird. Die Luft im Schlafzimmer ist durch die Atmung der schlafenden Menschen recht feucht. Diese Feuchtigkeit wird sichtbar, wenn sie sich als Wassertröpfchen an der Fensterscheibe niederschlägt. Alte Fenster, die nur aus einer einzelnen Glasscheibe bestehen, kühlen sehr stark aus, sodass ihre Temperatur unter 0°C sinken kann. Dann gefriert die Feuchtigkeit, entweder vom Fenster oder direkt aus der Luft, und zeigt sich als Eisblume auf der Scheibe. Ähnlich wie bei Schneeflocken (dazu haben wir euch letztes Jahr im Januar etwas erzählt) entstehen sechseckige Eiskristalle, die sich zufällig in verschiedensten Formen anordnen. Die dabei entstehenden Muster sind vielfältig und wie zwei Schneeflocken immer unterschiedlich.
Heutzutage sind Fenster in der Regel doppelt oder sogar dreifach verglast, sodass sie wärmeisolierend sind und die Kälte draußen halten. Damit bleibt die innerste Scheibe zu warm, um die Feuchtigkeit gefrieren zu lassen. Gänzlich ausgestorben ist die Eisblume allerdings nicht, man kann sie gelegentlich noch an Autoscheiben oder in sehr alten Gebäuden beobachten.
Text: Felix Herz
Bilder: Michael Thomas