Pileus – Was macht ein Hut auf einer Wolke?
Manchmal bilden sich auf Gewitter- oder auch kleineren Quellwolken (Cumulus) Hüte, die sich zum Teil mehrstöckig in die Höhe schrauben. Dieser „Wolkenkopfschmuck“ wird Pileus genannt.In Quellwolken herrschen häufig heftige Aufwinde, welche die Wolke nach oben wachsen lassen und damit auch die Luft über der Wolke anheben. Pileus-Wolken entstehen, wenn oberhalb der Cumulus-Wolke die Luft sehr feucht ist. Wenn diese feuchte Luft in kältere Bereiche angehoben wird, kondensiert die Feuchtigkeit aus und es bilden sich am oberen Rand der Cumulus-Wolke zum Teil mehrschichtige haubenförmige Wolken, die sich sehr schnell verändern. Diese Form ist auch namensgebend: Pileus ist lateinisch und bedeutet Haube. Die Cumulus-Wolke kann die Pileus-Wolke auch durchstoßen und überwuchern. Dann löst sich die Pileus-Wolke allmählich auf oder geht in den Cumulus über.Übrigens können sich auch Berge einen Hut aufsetzen. Hier gilt allerdings die Bauernregel: „Hat der Berg einen Hut, wird das Wetter wieder gut“. Denn im Gegensatz zu den Gewitterhüten benötigen Bergkappen eine stabile Wetterlage. Er entsteht nämlich dann, wenn eine Windströmung auf den Berg trifft, die Strömung angehoben wird und die Feuchtigkeit zu einer Wolke kondensiert.Befindet sich die Sonne genau hinter der Wolke oder dem Berg, dann kann die Pileus-Wolke durch Irisieren auch farbig leuchten.
Text: Claudia Hinz (Fachausschuss Amateurmeteorologie)
Bilder: Jana Ulrich