Promovieren im Ausland – USA

Bei unserem jDMG Stammtisch im Oktober 2021 waren Jannick und Ellen zu Gast und haben über ihre Erfahrungen von einen PhD Studium in Nordamerika berichtet. Hier nochmal ein paar Antworten von Jannick, der in Texas promoviert.

Zu welchem Thema promovierst du? Wo stehst du gerade?
Ich stehe kurz vor dem Abschluss meines Ph.D. unter Prof. Johannes Dahl an der Texas Tech University in Lubbock, Texas. Ich arbeite vor allem mit Computer-Simulationen um zu verstehen was genau während der Entstehung eines Tornados aus Sicht der Wirbeldynamik passiert. Neben der Arbeit im Büro gibt es bei uns viele Möglichkeiten zur Teilnahme an Messkampagnen zu Gewittern oder Hurrikans, oder einfach zum “storm chasing”.

Wie bist du an deine Promotionsstelle gekommen? Bewerbung auf Anzeige? Über Masterarbeit “reingerutscht”?
Bei mir purer Zufall. Ich habe Prof. Dahl in Deutschland kennengelernt, dadurch zunächst 2015 ein Praktikum in Lubbock ergattert und nach dem Master an der FU-Berlin die 2018 gerade frei gewordene Ph.D. Stelle angenommen. Ich denke es gibt unzählige andere Wege in die USA zu kommen. Im Zweifelsfall einfach auf eine ausgeschriebene Stelle bewerben.

Wie ist die Betreuung?
Der Advisor betreut einen in der Regel direkt und man hat ein beratendes Ph.D. committee aus 2-4 Professor:innen. Der Stil der Betreuung hängt hauptsächlich vom Advisor ab, deswegen steht und fällt vieles mit ihm. Ich hatte Glück und viele Freiheiten bei der Themenwahl, aber gleichzeitig auch regelmäßige Meetings.

Musst/kannst du Kurse belegen?
Ich musste 5-6 Kurse belegen, bei denen ich viele Interessante zur Auswahl standen. Ich habe auch selber unterrichtet, was aber keine Pflicht war.

Würdest du wieder promovieren oder dich anders entscheiden? Also hast du es “bereut”?
Auf keinen Fall. Die vielen Eindrücke und Erfahrungen wiegen die negativen Aspekte bei weitem auf 🙂

Antworten und Bilder: Jannick Fischer
Bild 1: Simulierte Superzelle in Cloud Model 1
Bild 2: Ka-Band TTU Radar
Bild 3: echte Superzelle