Vortragsreihe “Klimakommunikation – Klima und Gesellschaft im Wandel”

Prof. Dr. Imke Hoppe, Ludwig-Maximilians-Universität München, Professor for Science Communication and Climate Education

„Schauen wir nach vorne – Was können wir ändern?“ Schlussfolgerungen für die Wissenschaftskommunikation aus einer empirischen TV-Rezeptionsstudie

Der Vortrag stellt die Ergebnisse einer Studie vor, die untersucht, wie verschiedene Zielgruppen die Berichterstattung über Klimaschutzlösungen (Mitigation und Anpassung) im deutschen Fernsehen wahrnehmen. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede in der Reaktion und Wahrnehmung der verschiedenen Einstellungsgruppen. „Besorgte“ und „Vorsichtige“ fordern die Umsetzung wirksamer, aber realisierbarer Lösungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen mit hohem Impact. Sie lehnen vereinfachte Verantwortungszuschreibungen ab, insbesondere in Form von technikzentrierten Lösungen („Techno-Solutionism“). Unsichere oder „zweifelnde“ Gruppen zeigen hingegen eine ausgeprägte Themenverdrossenheit und reagieren defensiv auf wahrgenommene Kritik an persönlichen Konsumentscheidungen. Hier spielen Ingroup-/Outgroup-Prozesse, unterschiedliche Normen und Werte sowie Fragen der Identifikation eine zentrale Rolle. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass lösungsorientierte Klimakommunikation, selbst unter Anwendung konstruktiver Journalismus-Prinzipien, nicht bei allen Zielgruppen gleichermaßen zu höherem Engagement führt. Die Studie unterstreicht die Bedeutung einer engen Verknüpfung von lösungsorientierter Klimakommunikation mit Wissenschaftsjournalismus, um sicherzustellen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse zur Umsetzbarkeit, zu Risiken und Chancen, Vor- und Nachteilen verschiedener Klimaschutzlösungen in den öffentlichen Diskurs einfließen. Der Vortrag macht einige Vorschläge dazu, wie diese Verknüpfung besser als bisher ausgestaltet werden kann.

Wann

19.02.25
18:00 - 19:30

Wo

Wer

FA Klimakommunikation