Vulkan-Emission – Klimafakten – aber richtig!
Wenn euch dieses Argument begegnet, dann könnt ihr kurz Luft holen. Denn euer Gegenüber scheint zumindest anzuerkennen, dass es einen Klimawandel gibt und dieser durch CO2 getrieben wird.
Nun zu den Vulkanen, es ist gar nicht so einfach zu bestimmen wie viel CO2 diese wirklich emittieren. Jedoch wurden im letzten Jahrzehnt durch groß angelegte Messungen immer genauere Schätzungen möglich. In ihrer Veröffentlichung fanden Fischer & Aiuppa (2020), dass durch vulkanische und tektonische Ausgasungen ca. 400 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr freigesetzt werden. Im Vergleich zu den anthropogenen, also vom Menschen verursachten, Emissionen von 41000 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr (Friedlingstein et al., 2025) ist das dann aber doch eher vernachlässigbar. Vulkane stoßen also gerade mal knapp 2% so viel CO2 aus wie wir Menschen.
Viel bedeutender für das Klima als der CO2 Ausstoß von Vulkanen ist allerdings der Transport von Rauch und Aerosolen in die Stratosphäre über Vulkanausbrüche, wie 2022 beim Ausbruch des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai im Südpazifik. Während sich die Aerosole in der Stratosphäre aufhalten, schirmen sie die Erde von der einfallenden Sonnenstrahlung ab und kühlen unsere Atmosphäre dadurch. Vor allem SO2 (Schwefeldioxid) wird relativ schnell zu H2SO4 (Schwefelsäure) umgewandelt und bildet Wolken, welche sehr effektiv die solare Strahlung reflektieren. Dieser Effekt kann sich je nach Größe des Ausbruchs über mehrere Jahre erstrecken. Der mächtige Ausbruch des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai verringerte die Bodentemperatur in der südlichen Hemisphäre wahrscheinlich nur um 0.037°C. Darauf zu hoffen, dass wir den Klimawandel mit Hilfe von simulierten Vulkanausbrüchen bekämpfen können, scheint damit aussichtslos und geht zudem am eigentlich Problem vorbei, der Reduzierung unseres CO2 Ausstoßes.
Text: Johannes Röttenbacher
Bilder: Tabea Wilke


