Ozeanzirkulation – Wie funktioniert die globale Ozeanzirkulation?
Anfang Oktober haben wir euch den Golfstrom erklärt. Doch was passiert eigentlich mit dem Wasser, das an der Oberfläche des Atlantiks nordwärts geführt wird?
Irgendwann erreicht das auf seinem Weg nach Norden abgekühlte Wasser subpolare Gebiete, vor allem das europäische Nordmeer und die Labradorsee. Bei einer Temperatur von etwa -2°C gefriert das Meerwasser. Dabei passiert etwas für die Ozeanzirkulation sehr Wichtiges: Beim Gefrieren wird das Salz aus dem Eis ausgeschieden, das entstandene Meereis besteht aus Süßwasser. Das ausgeschiedene Salz verbleibt im restlichen flüssigen Wasser, sodass dessen Salzgehalt steigt. Mit steigendem Salzgehalt erhöht sich die Dichte und das Wasser sinkt zum Meeresgrund.
Von den subpolaren Gebieten strömt das Tiefenwasser am Meeresgrund wieder südwärts durch den gesamten Atlantik bis zum Subpolarwirbel, einer Meeresströmung rund um die Antarktis. Er verteilt das Wasser auf Atlantik, Pazifik und Indik. In einigen wenigen Meeresgebieten, vor allem im tropischen Pazifik und an den subtropischen Westküsten der Kontinente, steigt das Tiefenwasser wieder zur Meeresoberfläche auf und die Zirkulation wird geschlossen.
Diese gesamte Nord-Süd Zirkulation über den Atlantik wird Atlantische Umwälzzirkulation genannt, in der Fachsprache oft mit AMOC (Atlantic Meridional Overturning Circulation) abgekürzt. Weil sie durch temperatur- und salzgehaltabhängige Dichteunterschiede des Meerwassers angetrieben wird, heißt sie auch thermohaline Zirkulation.
Text: Felix Herz
Bilder: Emma Tubbe

