Airglow – Sind das Polarlichter oder doch Airglow?

Von den Polarlichtern haben wir im letzten Post schon gehört, aber wusstet ihr, dass unsere Atmosphäre auch noch auf andere Art und Weise leuchtet? Das sogenannte Airglow oder Nachthimmelsleuchten ist ein mehr oder weniger strukturloses schwaches Leuchten in unterschiedlichen Farben, welches mit dem bloßen Auge nur sehr schwer erkennbar ist und konstant in unserer Atmosphäre vorhanden ist. Die Erde bzw. unsere Atmosphäre leuchtet also immer. Im Gegensatz zu Polarlichtern entsteht Airglow nämlich nicht durch die Anregung von Gasen durch hin und wieder auftretende Sonnenwinde, sondern durch chemische Reaktionen. Grundlage dafür ist aber dennoch die Sonne. In der Thermosphäre zwischen 86 km und 300 km über dem Erdboden führen ihre Strahlen zur Spaltung von Sauerstoffmolekülen in atomaren Sauerstoff. Dieser reagiert dann entweder mit sich selbst oder mit anderen Atomen und Molekülen. Bei diesen Reaktionen wird ein Teil der Energie als Licht emittiert. Teilweise emittiert auch der atomare Sauerstoff. Je nach Art der Reaktion entstehen so unterschiedliche Farben. Da die einzelnen Reaktion in verschiedenen Höhen stattfinden entstehen verschieden Airglow Schichten. Die unterste, welche auch Beobachter vom Boden aus zu Gesicht bekommen, ist grün. Diese Schicht zeigt sich häufig in Form paralleler Bänder, welche durch atmosphärische Schwerewellen erzeugt werden. Von der Raumstation ISS hat man einen besseren Blick auf diese Schichten und so kommen auch viele Bilder davon von der ISS. Falls ihr Bilder von Airglow habt, dann zeigt sie uns und falls ihr welche machen wollt, hier ein kleiner Tipp: Weg von Städten und eine hohe Belichtungszeit.

Quellen: Claudias Hinz & https://www.meteoros.de/themen/atmos/selbstleuchtend/airglow/ https://en.wikipedia.org/wiki/Airglow

Text: Johannes Röttenbacher
Zeichnungen: Emma Tubbe