Gletschereis – Wie entsteht Gletschereis?

Wie Gletscher grundsätzlich entstehen haben wir euch im Rahmen der Massenbilanz eines Eisschildes schon erklärt. Kurz gesagt muss es im Jahr mehr schneien als tauen, damit ein Gletscher entsteht und wächst. Wir wollen uns heute dem besonderen Prozess der Entstehung von Gletschereis widmen. Meist sieht man von Gletschern nur die Oberfläche, welche weiß erscheint, da sie meistens aus Schnee besteht. Doch vielleicht habt ihr auch schonmal das eigentliche Gletschereis gesehen, dass im Vergleich dazu eher bläulich aussieht. Doch wieso ist das so? Sind Gletscher nicht eigentlich riesige Eiswürfel und müssten ebenso durchsichtig sein?

Um das zu verstehen, stellen wir uns den Gletscher als Lagen von Schnee vor und jedes mal wenn es schneit kommt eine neue Lage dazu. Je mehr Lagen es werden, desto mehr Masse liegt auch auf der untersten Schneeschicht. Diese wird dadurch verdichtet und die Luft wird aus ihr herausgepresst. So entsteht zunächst Firn, also Schnee der eine Schmelzperiode überdauert hat und auch schon kurzzeitig angeschmolzen sein kann.

Als nächste Stufe entsteht dann Firneis, welches noch weniger Lufteinschlüsse hat als Firn. Dieses wird dann noch weiter verdichtet bis schließlich Gletschereis entsteht.

Die blaue Farbe stammt daher, dass reines Eis, also Eis ohne Lufteinschlüsse, nur noch blaues Licht durchscheinen lässt und den Rest absorbiert. Das heißt je blauer ein Gletscher aussieht, desto weniger Lufteinschlüsse sind in seinem Eis vorhanden.

Text: Johannes Röttenbacher
Bilder: Olaf Börner