Promovieren im Ausland – Schweden
Im Januar 2022 gab es bei unserem Stammtisch die 2te Runde von “Promovieren im Ausland”, diesmal mit dem Schwerpunkt Europa. Franz hat über seine Zeit in Schweden berichtet.
Was ist dein Promotionsprojekt in Kurzform?
Ich habe realistische und vereinfachte Aerosolpartikelmodelle konstruiert,um damit deren Einfachstreueigenschaften zu berechnen. Der Hauptfokus lagdarauf das Depolarisationsverhältnis zu berechnen. Das langfristige Zieldes Projekts ist es Lidarmessungen in Luftqualitätsprognosen einzubinden.
Wie bist du an deine Promotionsstelle gekommen? Bewerbung auf Anzeige?
Über Masterarbeit “reingerutscht”?Ich habe mich auf eine Stellenanzeige, die auf der met-jobs-Mailinglisteverschickt wurde beworben und wurde genommen.
Wie ist die Betreuung?
Meine Betreuung war sehr gut. In Schweden gibt es auch gut ausgebauteStrukturen, um Probleme in der Betreuung zu identifizieren und zuverhindern, dass zu Krisen kommt. Mindestens einmal im Jahr, werdenmögliche Konferenzbesuche, geplante Artikel und geplante Kurse, sowie die„departmental duties“ besprochen. Außerdem gibt es noch weitere Personen,die direkt oder indirekt in die Betreuung involviert sind.
Musst/kannst du Kurse belegen?
Ja, man muss Kurse für 60 högskolepoäng, welche 1:1 ECTS-Punktenentsprechen, belegen. Ein Teil der Kurse ist fachübergreifend, also soDinge wie wissenschaftliches Schreiben, Wissenschaftsethik oderProjektmanagement werden behandelt. Man kann auch externe Kurse belegen undeinen Teil Kurse aus dem Masterstudium anerkannt bekommen.
Würdest du wieder promovieren oder dich anders entscheiden? Also hast dues “bereut”?
Wenn ich wieder diese Gelegenheit hätte, würde ich mich wieder soentscheiden. Also nein, ich habe es nicht bereut.
Wie sind die Karriereaussichten nach der Promotion im Vergleich zu Deutschland?
Recht gut, ziemlich viele Leute bleiben nach der Promotion in Schweden.
Antworten: Franz Kanngießer
Bilder:
Bild 1: EDIT-hus, in dem sich mein Department größtenteils befindet
Bild 2: Haupteingang zum Campus
Bild 3: Beispielpartikelmodelle